Ich hab schon vor n paar Monaten angefangen ein "Buch" zu schreiben... Bis jetzt haben es einige meiner Freunde zu lesen bekommen, zumindest
einige Kapitel davon, und die fanden es ganz gut... Jetzt dachte ich mir, ich frage mal euch was ihr davon haltet!
Das ist jetzt mal das erste Kapitel.
Spoiler:
Trugbilder? Immer wenn er sie sah, war er allein. Immer wenn er sie sah, war es in der Dämmerung. Und immer wenn er sie sah, fror er. Sie war hübsch, das musste er zugeben, doch trotzdem jagte sie ihm immer wieder einen Schauer über den Rücken. Doch das Schlimmste war, er konnte niemandem von ihr erzählen. Seine Freundin wäre vermutlich sofort eifersüchtig, seine Eltern würden ihn zum Psychiater schicken und seine Freunde würden ihn auslachen. Naja, außer Jonas. Aber auf den Rest konnte er gut verzichten. Das Merkwürdigste aber war, das er sie nur am Waldrand sah. Es war als käme sie aus dem Schatten zwischen den Bäumen, und würde dort wieder verschwinden. Waldrand. Ja, leider. Leider wohnte er direkt am Waldrand, also sah er sie auch fast jedes Mal. Manchmal lief er einfach weiter, und versuchte diese merkwürdige Kälte zu ignorieren. Doch manchmal blieb er auch stehen. Dann stand er da und starrte sie an, so lange, bis entweder seine Mutter ihn rief oder sie sich umdrehte und wieder verschwand. Im Schatten verschwand. Heute war sie nicht da, natürlich nicht, schließlich war Mareike bei ihm. Trotzdem blieb er stehen und starrte hinüber zum Waldrand. „Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?“ Mareike blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu ihm um, „Huhu, Erde an Nico!!!“ Ich schüttelte den Kopf um das rätselhafte Mädchen aus meinen Gedanken zu verdrängen, „Nichts. Es ist nichts. Komm, es wird dunkel.“ Er holte sie ein, legte seinen Arm um ihre Schulter und lief weiter. Mareike sah ihn von der Seite an. „Ist alles klar?“, fragte sie ihn besorgt. „Ja, alles klar, wieso? Was sollte sein?“ Er versuchte locker zu klingen. „Ach vergiss es…“, meinte Mareike und wuschelte ihm durch seine braunen Locken. Das machte ihm nichts aus, er konnte sie eh nie bändigen. Sie waren an Nicos Haus angelangt. Nico stieß das Tor auf. Er wusste genau das Mareike darauf wartete das er sie fragen würde ob sie mit rein kommen wolle, aber dazu hatte er heute überhaupt keine Nerven. Sonst tat er das immer, immerhin hatte er Glück. Jeder Junge aus der Klassenstufe war eifersüchtig auf ihn, weil er mit Mareike ging. Er konnte es ja auch verstehen, sie war schlank, hatte glatte blonde Haare, lange Beine, braun gebrannte Haut, alles in allem, sie war perfekt. Damals. „Also, ciao…“ Er nahm sie in den Arm und küsste sie kurz. Natürlich war sie beleidigt. Er merkte es sofort, denn sie drehte sich um und ging, ohne nochmal ein Wort zu ihm zu sagen. Nico wusste auch, dass sie bevor sie um die Ecke biegen würde noch einmal zurückschauen würde, ob er ihr auch ja hinterher schaute. Natürlich tat er das, er wollte nicht auch noch Beziehungsstress. Gerade als er sich umdrehen wollte, um ins Haus zu gehen sah er sie wieder. Sie kam aus dem Schatten, wie immer. Sie stand einfach nur da, wie immer. Sie war ungefähr so groß wie er, das hatte er schon schätzen können und er vermutete, dass sie auch ungefähr genauso alt war, so um die sechzehn. Ihre Haare waren lang, und pechschwarz, aber glänzten und lockten sich leicht. Ihre Haut war blass, aber nicht kränklich, sondern elegant, schön. Das verwunderlichste war aber ihr Kleid. Es war moosgrün, und ging ihr bis zu den Knien, betonte ihre gute Figur und hatte einen ziemlichen Ausschnitt. Aber nicht so das es vulgär wirkte. Es gefiel ihm. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, dachte er sie wäre die Tochter irgendeines reichen Typs, aus dem Reichenviertel das gar nicht so weit weg von hier lag, aber dann fiel ihm auf das sie keine Schuhe trug. Und das tat sie immer noch nicht. Er wollte wieder weglaufen, aber er konnte mal wieder nicht. Er stand wieder da und starrte sie an. Und sie schaute zurück. Nico konnte nicht einschätzen ob eine Minute vergangen war, oder zehn, als sie die Hand hob. Sie hob die Hand als wollte sie ihn zu sich winken. Nein, nein das kann nicht sein, dachte er, Nico du bist verrückt. Dreh dich um, und geh. Und das tat er. Er ging den Gartenweg entlang ohne sich noch einmal umzudrehen, und das war auch gut so, denn sonst hätte er ihren Blick gesehen, ihren unendlich traurigen Blick das er wieder nicht gekommen war. Und erst als er spätabends im Bett lag, und das Licht ausmachte, fiel ihm auf das er nicht gefroren hatte.
Achja, und bevor ich es vergesse, Kritik und Verbessrung ist dringend erwünscht!!!
Gruß, Wüste
Mondherz Erfahrener Krieger
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